Bei der Fibromyalgie handelt es sich um eine generalisierte Tendomyopathie, dem Weichteilrheumatismus zugehörige Erkrankung mit großflächigen generalisierten Schmerzen, charakteristischen schmerzhaften Druckpunkten sowie begleitenden vegetativen Symptomen.
Es handelt sich um eine Schmerzverarbeitungsstörung, die eine gewisse familiäre Häufung aufweist. Häufig gehen der Erkrankung physische und psychische Traumata voran. Strukturelle, organische Veränderungen finden sich in der Regel nicht.
Typischerweise sind die Schmerzen an sogenannten Tender Points nachweisbar, Kontrollpunkte sind ohne Schmerz- reaktion.
Begleitend treten Beschwerden des vegetativen Nervensystems auf. Laborbefunde sind immer ohne Nachweis eines pathologischen Wertes.
Zu den Klassifikationskriterien zählen:
Typische vegetative Symptomatik:
Funktionelle Beschwerden:
Bei der Definition geht man davon aus, dass die Fibromyalgie eine somatoforme Schmerzstörung ist.
Der Schmerz besteht in der Regel mehr als 6 Monate, hat bereits zu mehrfachen, und oft wiederholten Untersuchungen geführt, die keinen pathologischen Befund ergeben haben. Häufig besteht das extreme Verlangen nach immer neuen Untersuchungen.
Wichtig ist ein multimodales Therapiekonzept für Patienten mit Fibromyalgie. Neben der Aufklärung und Beruhigung des Patienten, dass keine destruierende organische Erkrankung vorliegt, sollte vor allem eine Schmerzbewältigungstherapie und ggf. Psychotherapie eingeleitet werden. Begleitend können Entspannungsmaßnahmen mit progressiver Muskelentspannung nach Jacobsen nützlich sein.
Der Rheumatologe hat seine Aufgabe in der Differentialdiagnostik, ist aber therapeutisch wenig erfolgreich. Nach der Ausschluss-Diagnostik einer anderen rheumatologischen Erkrankung ist daher die Beteiligung der Psychiatrie/ Psychosomatik bei der Betreuung eines Fibromyalgie-Patienten absolut wichtig.